Seit Jahren hat ein Thema den Spitzenplatz in der partnerschaftlichen Problemstatistik gebucht: Sex. Rund 50 Prozent aller Frauen und Männer sind mit ihrem Sexualleben unzufrieden.

Und weil es einen starken Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit mit dem Sex und der Beziehungsqualität gibt, ist das ein echtes Problem. Natürlich stellt sich bei diesem Zusammenhang die Frage nach Ursache und Wirkung. Hat eine schlechte Beziehung einen negativen Einfluss auf den Sex oder führt umgekehrt ein unbefriedigendes Sexualleben zu einer schlechten Beziehung? Diese Frage ist wissenschaftlich schwierig zu beantworten.

Ich bin überzeugt, dass sich Beziehungsqualität und Sexqualität gegenseitig bedingen. Das bedeutet, dass eine bessere Beziehung zu besserem Sex führt. Und dass besserer Sex zu einer besseren Beziehung führt.

Doch wie kann das Sexualleben befriedigender gestaltet werden? In einer Untersuchung gaben 36 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen an, sie würden die sexuellen Wünsche des Partners erfüllen, wenn sie diese kennen würden. Nur leider kennen viele Leute diese Wünsche gar nicht, denn 50 Prozent aller Personen sprechen mit ihrem Partner nicht über Sex – mehrheitlich aus Angst vor negativen Reaktionen.

Hier liegt ein Schlüssel zu einem befriedigenderen Sexualleben und somit auch zu einer besseren Beziehung. Die Ehe muss eine Zone werden, in der wir ohne Angst vor der Reaktion des Gegenübers über Sex reden können.

Vermutlich denkst du jetzt direkt darüber nach, wie sich dein Partner verhält, wenn ihr über Sex redet, und was sie oder er besser machen könnte. Doch diesen sicheren Rahmen für angstfreie Gespräche kann man schlecht einfordern. Nein, es geht vielmehr darum, selbst den ersten Schritt zu tun. Was kann ich dazu beitragen, damit mein Gegenüber mit mir über sexuelle Wünsche sprechen kann, ohne Ablehnung oder Abwertung zu erfahren? Wie muss ich mich verhalten, damit meine Frau oder mein Mann nicht zu den schweigenden 50 Prozent gehört?

Ein guter erster Schritt ist es, mein Gegenüber nach ihren oder seinen Wünschen zu fragen und dann bewusst zuzuhören und nachzufragen, ohne zu kommentieren und ohne zu bewerten.

 

NEXT LEVEL FÃœR MEINE BEZIEHUNG:

Frage dein Gegenüber nach ihren oder seinen sexuellen Wünschen. Wie kannst du zu einer angstfreien Atmosphäre beitragen?