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Es war 23:02 Uhr, als Louis seinen Wagen in der Tiefgarage parkte. Er blieb im Auto sitzen und scrollte auf seinem Smartphone durch irgendwelche News, die ihn nur halbwegs interessierten. Bis kurz vor 1 Uhr. Da war er sich sicher, dass seine Frau Natascha schlief und keine Szene machen würde, wenn er sich hereinschlich. Die Szene kam dann am nächsten Abend. Und sie war umso heftiger, weil Louis auf die Frage, warum er so lange weg gewesen sei, ausweichend antwortete. Dass er aus Angst vor ihrer Reaktion noch zwei Stunden im Auto gewartet hatte, wollte er ihr nicht sagen, weil es ihm peinlich war.
Natascha und Louis haben sich so arrangiert, dass Natascha bestimmt und dominiert. Wenn ihr etwas nicht passt, gibt es Wutausbrüche und Tränen. Louis nimmt dabei die Rolle des sich fügenden Untertanen ein. Er kann so passiv, abhängig und gefügig sein, weil sie so bestimmend, kontrollierend und mächtig ist. Diese Aufteilung gibt beiden eine Sicherheit. Solange beide die ihnen zugewiesene Rolle richtig spielen, hält die Partnerschaft.
Beziehungen, in denen beide Partner völlig voneinander abhängig sind, finde ich grauenhaft. Die starren Rollen geben zwar Sicherheit und das Gefühl, alles im Griff zu haben. Gleichzeitig verhindern sie aber das persönliche Wachstum beider. Oft ist es für das Umfeld offensichtlich, welche Wachstumsschritte anstehen würden. Er müsste lernen, sich auch mal zu behaupten sowie ihre emotionalen Ausbrüche auszuhalten und die Verantwortung dafür von sich zu weisen. Und sie müsste lernen, ihrem Mann Eigenständigkeit zuzugestehen und auszuhalten, dass ihre Beziehung dadurch unsicherer und für sie auch bedrohlicher wird. Denn ein eigenständiger Mann könnte ja plötzlich aus der Beziehung aussteigen und alleine leben wollen.
Es gibt aber etwas, was ich noch schlimmer finde als diese totale Abhängigkeit. Und das ist: totale Unabhängigkeit. Wer unabhängig sein will, führt einen ständigen Kampf gegen die Abhängigkeit. Er bekämpft alles, was ihn abhängig machen könnte. Ein solches Verhalten ist der Nähekiller schlechthin.
Wer sich seinem Partner anvertraut und beispielsweise offenbart, wie es ihm wirklich geht, macht sich natürlich abhängig. Er macht sich abhängig davon, dass der Partner gut damit umgeht. Dass er diese Information nicht gegen ihn verwendet. Dass er ihn nicht verletzt, indem er die Verbindung, die durch diese Selbstoffenbarung entstanden ist, gleich wieder zerstört. Wer unabhängig sein will, vermeidet also jedes Verhalten, das emotionale Nähe und damit Abhängigkeit schaffen könnte. Deshalb ist das Streben nach totaler Unabhängigkeit letztlich noch beziehungsschädigender als eine ungesunde Abhängigkeit.
Eine gesunde Partnerschaft bedeutet immer, sich freiwillig in die Abhängigkeit des anderen zu begeben. Wir sollten nicht versuchen, diese Abhängigkeit zu bekämpfen. Vielmehr sollten wir uns darauf konzentrieren, unsere Ansichten und Bedürfnisse in dieses gegenseitige Abhängigkeitsverhältnis einzubringen und uns nicht in ungesunder Weise zu verbiegen und dem Partner anzupassen.
Es ist wie bei einem guten Teller Pasta mit Tomatensugo. Kocht man die Teigwaren zu lange in der Sauce, erhält man einen unappetitlichen Einheitsbrei. Wenn man aber aus Angst davor die Pasta und die Sauce nur getrennt kocht, fehlt auch etwas. Die beiden müssen sich verbinden, der Sugo muss an der Pasta haften, ohne dass beide zu einer undifferenzierten Masse verschmelzen. Nur in dieser Verbindung miteinander können beide ihre besten Seiten entfalten.
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