Langjährige Beziehungen verlaufen wellenförmig. Hochs und Tiefs wechseln sich ab. Auf eine harmonische Phase folgt eine etwas turbulentere und dann wieder eine Phase, in der man sich wie frisch verliebt fühlt. Einer der Gründe dafür ist, dass wir alle paar Jahre in eine neue Lebensphase eintreten und wir dann auch als Paar unsere Beziehung neu definieren müssen.
Unsere Vergangenheit ist vergangen. Es ist sinnlos, den guten alten Zeiten nachzutrauern, denn sie kommen nicht wieder. Und wenn wir uns in alten Verletzungen suhlen, wird sie das nicht ungeschehen machen. Natürlich dürfen wir die Augen nicht vor unserer Vergangenheit verschließen, doch darin zu wühlen ist vor allem dann sinnvoll, wenn es etwas für die Gegenwart oder die Zukunft bringt.
Viele Menschen bleiben in der Vergangenheit stecken. Doch genauso verbreitet ist es, für die Zukunft zu leben. «Wenn unsere Kinder aus dem Haus sind, haben wir wieder mehr Zeit füreinander.» «Wenn wir erst umgezogen sind, wird es besser.» «Wenn meine Partnerin gelernt hat, mir zu vertrauen, dann können wir unsere Partnerschaft wieder genießen.» Solche Gedanken sind Fallen. Sie führen dazu, dass wir abwarten und hoffen, anstatt aktiv zu werden und unsere Beziehung im Hier und Jetzt zu gestalten und zu genießen. Wenn wir uns zu sehr auf die Zukunft konzentrieren, verpassen wir das Gute, das in der gegenwärtigen Situation verborgen liegt.
Wir können die Vergangenheit nicht ändern und die Zukunft nur begrenzt beeinflussen. Wirklich gestalten können wir nur die Gegenwart. Wenn wir uns auf das konzentrieren, was jetzt in unserer Partnerschaft geschieht, können wir es auch verändern. Wir sind dann nicht länger ein Spielball unserer Umstände, sondern aktive Gestalter unseres Lebens.
Eine perfekte Beziehung ist nicht möglich und daher ein unerreichbares Ziel. Doch wer seine Beziehung in der Gegenwart lebt, kann das Schöne der aktuellen Phase sehen, egal ob man gerade in einem Hoch oder in einem Tief ist.
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