Im ersten Teil dieser Miniserie über Stress in der Partnerschaft ging es darum, dass unsere zwei Lieblingsstrategien (Verharmlosung und Ratschläge) nicht hilfreich sind. In Teil zwei haben wir gesehen, wie persönlicher Stress in der Partnerschaft verarbeitet werden kann. In diesem dritten Teil stelle ich nun eine weitere Möglichkeit vor, den eigenen Stress abzubauen, damit er nicht in die Partnerschaft hineingetragen wird und das Beziehungsklima vergiftet.
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„Bei mir zu Hause steht ein Sessel. Wenn ich gestresst bin, setze ich mich in diesen Sessel und drehe ihn um 90 Grad, so dass ich aus dem Fenster auf die große Tanne in unserem Garten schauen kann. Manchmal habe ich etwas Warmes zu trinken in der Hand und wickle mich in eine flauschige Decke ein. Oft höre ich gute Musik. Mein innerer Druck und meine Unruhe sind Gefühle. Und diesen negativen Gefühlen setze ich bewusst eine ganze Ladung positiver Sinneswahrnehmungen entgegen: sehen, schmecken, fühlen, hören.
Auf dem Stuhl war ich Jesus schon so oft so nahe, er wird auch jetzt wieder da sein. Und tatsächlich: Nach 95 Prozent dieser etwa zehnminütigen Sesselauszeiten stehe ich viel ruhiger auf, als ich gekommen bin. Das Problem ist oft noch nicht gelöst, aber ich bin anders.“ So beschreibt jeweils meine Kollegin ihre Stressbewältigungsstrategie in unserem Seminar zum Thema „Schalom statt Stress“.
Unverarbeiteter Stress ist eine Bedrohung für jede Partnerschaft. Das zeigt sich allein schon daran, dass man bei der Erinnerung an den letzten Streit wahrscheinlich feststellt, dass einer oder beide gestresst waren.
Wie wir mit Stress umgehen, kann entscheidend für den Erfolg unserer Beziehung sein. Und neben der Bewältigung als Paar, ist die persönliche Bewältigung ein weiterer Schlüssel.
Viele Menschen weltweit haben die Erfahrung gemacht, dass es sehr entlastend ist, mit Gott über den eigenen Stress und die dadurch ausgelösten Gefühle zu sprechen. Ich bin fest davon überzeugt, dass dies mehr ist als ein hilfreiches Selbstgespräch. Jesus selbst hat dieses Angebot gemacht, als er sagte: „Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.“
Bei Gott können wir auch ablegen, was uns belastet, wenn wir mit unserem Partner gerade nicht darüber sprechen können, weil er beispielsweise wegen seinem eigenen Stress nicht einfühlsam darauf eingehen kann.
Wenn wir nicht wollen, dass unsere Mitmenschen unter unserem Stress leiden, sollten wir ihn auf drei verschiedenen Ebenen angehen: Auf der körperlichen, der seelischen und der geistlichen Ebene. Unserem Körper helfen Bewegung und Schlaf beim Stressabbau. Für die Seele ist ein Gespräch mit der Partnerin über unsere Belastungen Balsam. Und unser Geist profitiert von der bewusst gesuchten Verbindung zu Gott, der uns Ruhe und Frieden schenkt.
Wer auf allen drei Ebenen arbeitet, kann in das einstimmen, was David im Psalm 131 geschrieben hat: „Vielmehr habe ich meine Seele besänftigt und beruhigt. Wie ein gestilltes Kind an der Brust seiner Mutter, so zufrieden ist meine Seele.“ Und das ist vielleicht etwas vom Wichtigsten, was wir für unsere Partnerschaft tun können.
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Probiere die spirituelle Stressbewältigung aus. Nimm dir dazu zehn Minuten Zeit, erzähle Gott, was dich beschäftigt und bitte ihn, dir Ruhe und Frieden zu geben.
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