FAMILYLIFE
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“Das Katzentörchen ist kaputt gegangen,” informierte mich meine Frau. Ich musste gar nicht erst nachfragen, wie es passiert war. Dabei hatte ich es doch immer und immer wieder gesagt: “Das Katzentörchen ist kein Spielzeug!”

Ab und zu bin ich die vielen Dummheiten leid! Und dann weiß ich jeweils gar nicht, was mich mehr ärgert: Das Verhalten meiner Söhne oder meine Reaktion darauf. Würden sie mich in einer solchen Situation um ein Stück Brot bitten, würde ich ihnen – falls griffbereit – eher einen Stein auf den Teller legen. So groß sind Ärger und Frust!

Andererseits möchte meinen drei Lausbuben den Spaß auf keinen Fall verderben. Nein, ich möchte ihn teilen! Kindsein ist einfach herrlich, das erkennt man bei ihnen sofort, ausgenommen in solchen oben beschriebenen Situationen. Sie haben täglich eine Menge Spaß zusammen und so viel Kreativität! Diese gemeinsamen Jahre wollen wir doch nutzen und genießen. Da möchte ich als Vater Teil davon sein.

Wie war das für mich als Kind? In meinen Erinnerungen war ich meistens der Brave in der Familie – ob meine Eltern dies bestätigen würden, sei dahingestellt. Als ältester von (ebenfalls) drei Söhnen ärgerte ich mich oft, wenn die anderen sich wie Kleinkinder benahmen. Ich mochte es aber auch nicht, wenn mein Vater eingriff und ein Spiel abbrach, bevor der Spaß überhaupt begonnen hatte.

Ich frage mich: Wie erleben mich meine Kinder? Als jemanden, der vom Spielfeldrand die Regeln reinbrüllt, ohne das Spiel selbst gespielt zu haben? Und als jemanden, der die Grenzen aus Angst vor Gefahren zu eng steckt? Oder als jemanden, der Teil des Spiels ist und es darum aktiv mitgestaltet? Wie kann ich da als Vater Teil des Spiels werden Und was will ich sein: Vater und damit involviert oder Schiedsrichter?

Nicht, dass es dann immer perfekt läuft, aber es lohnt sich, die Kinder bei dem abzuholen, wo sie dran sind.

Ich kann mir vorstellen, dass ein solcher Rollenwechsel ein paar schwierige Situationen verhindert. Wenn ich zurückblicke, hat es das auch schon: Anstatt aus dem Badezimmer heraus die Kinder zum Zähneputzen zu rufen und mich zu ärgern, dass auch nach der zehnten Aufforderung noch keiner vor mir steht, schaue ich vielleicht besser im Kinderzimmer nach, womit sie beschäftigt sind. Nicht, dass es dann immer perfekt läuft, aber es lohnt sich, die Kinder bei dem abzuholen, wo sie dran sind. So tue ich mein Bestes, nicht in die Situation zu kommen, Steine statt Brote verteilen zu wollen.

Bittet Gott! Und er wird euch beschenken. Sucht! Und er wird euch finden lassen. Klopft an! Und Gott wird euch seine Türen öffnen.  Es stimmt: Jeder, der bittet, wird beschenkt werden. Jeder, der sucht, wird finden. Und jeder, der bei Gott anklopft, erfährt, dass er ihm die Tür öffnet. Stellt euch einmal vor: Dein eigenes Kind bittet dich um Brot. Gibt es einen unter euch, der ihm stattdessen einen Stein andreht?  Oder dein Kind bittet dich um ein Stück Fisch. Würdest du ihm eine Schlange vorsetzen?  Ihr Menschen seid ja von Bosheit geprägt. Dennoch seid ihr in der Lage, für eure eigenen Kinder zu sorgen und ihnen Gutes zu tun. Um wie viel mehr wird euer Vater, der über allem thront, denen wirklich gute Dinge schenken, die ihn darum bitten! – aus Matthäus 7

Wie gut ist doch unser himmlischer Vater! Wenn es uns als Väter und Mütter an Weisheit mangelt, ist es doch genial zu wissen, dass wir zu Ihm kommen können. Er schenkt nicht nur Rat, sondern auch Trost, Geborgenheit und Gelassenheit.

Erlaube ich mir ab und zu wie ein Kind zu sein? Gibt es Situationen, in denen ich mehr Schiedsrichter als Mitspieler bin? Welche Grenzen stecke ich zu eng (welche zu locker)? Wohin gehe ich mit meinem Frust und Ärger? Schöpfe ich Kraft für mein Vatersein bei meinem himmlischen Vater?

 

 

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