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Es ist Freitagabend und mir geht die Puste aus. Was für eine Woche! Mein Energiepegel geht gegen Null. Dafür steigt der Alkoholpegel. Natürlich nur ein kleines Bisschen. Alles im Rahmen. Mit Chips und Moscato wird das Wochenende eingeläutet. Zwei Familien um einen Tisch. Wir werfen einen kurzen Blick zurück auf die Woche. Auf das was war und wofür wir dankbar sind. Manchmal packen wir all das noch in ein Gebet. Manchmal waren die Dinge, die wir mit halbvollem Chips-Mund aufgezählt haben, bereits die Gebete. Dankbarkeit ist ja eigentlich ein Anfängerprogramm. Das schafft sowohl die 7- als auch die 38-Jährige. An diesem Freitag will es bei mir aber nicht so recht klappen. Die vergangenen Tage waren einfach nur mühsam. Und anstrengend. Da war die dauergereizte Preteenietochter («Nein, die Welt geht nicht unter, wenn der Lieblingspulli in der Wäsche ist.») und die unselbstständige 9-Jährige («Muss ich eigentlich immer für alle an alles denken?»). Das mit dem Zeugs nicht liegen lassen im Flur klappt so wenig wie das mit dem respektvollen Umgang unter Geschwistern. Und woher kommen eigentlich ständig diese Zahnpastaflecken im Waschbecken? («Könnt ihr euch nicht mal alle etwas zusammenreißen?!») Kurz gesagt: Der Moscato kommt mir sehr gelegen. 

Der polnische Kinderarzt und Pädagoge Janusz Korczak (1879-1942) schrieb einmal: 

«Ihr sagt: «Der Umgang mit Kindern ermüdet uns.» Ihr habt recht. Ihr sagt: «Denn wir müssen zu ihrer Begriffswelt hinuntersteigen. Hinuntersteigen, uns herabneigen, beugen, kleiner machen.» Ihr irrt euch. Nicht das ermüdet uns. Sondern, dass wir zu ihren Gefühlen emporklimmen müssen. Emporklimmen, uns ausstrecken, auf die Zehenspitzen stellen, hinlangen. Um nicht zu verletzen.»

Korczaks Worte knallen meinem freitagabendlichen Gejammer eine Menge entgegen. Und das ist mehr als gut so. 

Also sage ich nichts. Vielmehr will ich mich innerlich «auf die Zehenspitzen stellen und hinlangen» auch wenn das ganz schön anstrengend ist.

Ein paar Tage nach besagtem Freitagabend betet die 7-Jährige, Gott möge sie leiten. Nach dem Amen will ich fragen, ob sie überhaupt verstand, was sie da betet. Sie kommt mir zuvor. Sie wolle morgen ausprobieren, ob Gott ihr Gebet erhören wird. Sie werde sich mit geschlossenen Augen vor unser Haus stellen und dann werde sich ja zeigen, ob Gott sie bis zum Schulhaus lotsen wird. Meine erwachsene Seele will entgegnen, dass das sicherheitstechnisch keine gute Idee sei. Und die Sache mit dem «sich leiten lassen» und «geführt werden» im Übrigen etwas komplexer. Nach Korczak würde ich damit aber wohl «hinuntersteigen» in ihre Versuche, die Welt und auch Gott zu begreifen. Also sage ich nichts. Vielmehr will ich mich innerlich «auf die Zehenspitzen stellen und hinlangen» auch wenn das ganz schön anstrengend ist. Was ich da vorsichtig ertaste, ist das reine, kindliche Gottvertrauen meiner Tochter. Ihre Zuversicht, Leichtigkeit, Experimentierfreude. Manchmal ist es ernüchternd, wie wenig davon im eigenen Erwachsenenleben übrig geblieben ist.

Wie steht es um deinen Energiehaushalt?

Was genau strengt dich im Umgang mit deinen Kindern an?

Was entdeckst du, wenn du zu den Gefühlen deines Kindes emporklimmst?

Was lernst du dabei über dich selber?

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