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Man kann davon leben, aber es schmeckt beschissen (aus Crocodile Dundee)

Letzten Sommer verbrachte unsere Familie neun Tage mit Kanu – fernab der Zivilisation – in der schwedischen Wildnis. Bei der Übergabe der Kanus erzählte uns der Vermieter von einem besonderen mäandrierenden Flussabschnitt, der wie eine Szene aus dem Film Crocodile Dundee aussehe. Ich war der Einzige in der Familie, der den Film kannte und konnte mir das deshalb vorstellen. Nach unserer Rückkehr war klar: Diesen Film müssen wir uns gemeinsam anschauen. 

Seither hört man in unserer Familie immer wieder Mick Dundees Spruch: “Man kann davon leben, aber es schmeckt beschissen!”. Zur Info: Mick Dundee (eine der Hauptrollen) ist der australische Überlebenskünstler, der auch einen Krokodilangriff überlebt hat. Im Outback veräppelt er die Reporterin Sue, indem er ihr ekliges Buschessen wie Leguan und Käfer serviert – nur um dann genüsslich eine Dose hervorzuholen und diese zu essen. Als sie beim Essen das Gesicht verzieht, fällt der oben zitierte Satz. Die Szene ist lustig, bekommt aber für mich einen fahlen Beigeschmack, wenn ich sie auf die zwischenmenschliche Ebene und die Erziehung übertrage. 

Szenenwechsel zu uns nach Hause. Hier ein paar Situationen aus unserem Familienleben, die eine beschissene Dimension annehmen können: Sonntagmorgen beim Frühstück. Unsere Kinder lieben Honig – vielleicht ein bisschen zu sehr. Ich ermahne sie, es nicht zu übertreiben. Oder an einem normalen Wochentag: Unsere Teenager greifen früh morgens zum Smartphone, um nachzusehen, wann sie sich für den Schulweg treffen. Kaum zu Hause machen sie es sich auf dem Sofa gemütlich und nutzen die Zeit für ein Onlinespiel. Ich bleibe im Türrahmen stehen und frage: “Hast du deine Bildschirmzeit im Griff?”

Das Problem in diesen Situationen? Ich verlange von meinen Kindern etwas, das ich selbst anders handhabe. Dafür gibt es ein Wort: Adultismus. Diesen Begriff habe ich beim Schreiben dieses Textes kennengelernt. Er beschreibt ein unausgesprochenes, gelebtes Machtgefälle zwischen Erwachsenen und Kindern. Ich erwarte von meinen Kindern Disziplin und gönne mir selbst Freiheiten. Zum Glück halten mir meine Kinder hin und wieder einen Spiegel vor. 

Beispiele gefällig? Wenn ich mich selbst anschaue, dann sieht das so aus: Nach dem Mountainbiken gönne ich mir ein dick bestrichenes Honigbrot. Mit meinen Kindern haben wir eine Handyzeit vereinbart, aber ich selbst schränke mich nicht ein; ich bin ja erwachsen. Spinat oder Fenchel zum Mittagessen? Meine Kinder mögen etwas nicht? Probieren muss sein.

Kinder lernen in erster Linie durch Beobachtung, nicht durch Worte. Also stelle ich mir die Frage: Bin ich ein Vorbild oder ein Widerspruch? Behandle ich alle gleich – auch mich selbst?

Ob Zucker, Gemüse oder Handynutzung; in jeder Familie gibt es diese Themen. Weil viele Erwachsene davon ausgehen, dass sie kompetenter, reifer und klüger sind als Kinder – ich auch – erlauben sie sich mehr, als sie ihren Kindern zugestehen. Sie leben in einer Mike-Dundee-Blase. Aber ist das gerecht und zielführend? Kinder lernen in erster Linie durch Beobachtung, nicht durch Worte. Also stelle ich mir die Frage: Bin ich ein Vorbild oder ein Widerspruch? Behandle ich alle gleich – auch mich selbst? Oder benutze ich meine Autorität als bequeme Ausrede? Wenn heute jemand in unserem Haushalt sagt: “Man kann davon leben, aber es schmeckt beschissen!”, erinnert es mich daran, meine Haltung zu hinterfragen. Ich möchte in Gleichwertigkeit erziehen. Mick Dundee bringt mich immer noch zum Schmunzeln – aber wichtiger ist: Was lebe ich selbst vor?

Wo erwartest du von deinen Kindern etwas, das du selbst nicht lebst?
Welches sind eure Themen?
Möchtest du etwas ändern? Wenn ja, in welchem Bereich?

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