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Biblische Geschichten haben es in sich. Nicht nur, weil wir in diesen immer wieder Neues über Gott erfahren, uns selbst darin wiederfinden und Gott zu uns sprechen kann. Nein, auch weil sie uns manchmal Rätsel aufgeben, kurios sind und wir beim Erzählen die unschönen Stellen lieber weglassen würden. 

Weil ich möchte, dass der Glaube in unserer Familie Hand und Fuß hat, versuche ich die Geschichten so zu erzählen, dass mein Kind etwas damit anfangen kann. Was kann ich, was kann es für sein Leben aus diesen Geschichten nehmen? Gibt es ein Prinzip oder eine einfache Regel, die wir auch anwenden können? 

Weißt du, wann ein Kind etwas gut umsetzen kann? Dann, wenn es so sein kann wie der Held oder die Heldin in der Geschichte. So habe ich meinen Kindern viele Geschichten erzählt:

  • Liebe Gott von ganzem Herzen, wie David, der ein Mann nach Gottes Herzen war.
  • Gehorche Gott, wie Abraham es tat, der Gott in ein unbekanntes Land folgte.
  • Mach es wie Ruth oder Esther usw.

Das ist nicht falsch, aber manchmal etwas schwierig oder kritisch. Denn Davids Lebenswandel war alles andere als lupenrein und Abraham hat seine Frau massiv gefährdet, als er sie als seine Schwester ausgab. Und dann Jona! Da rettet Gott die Menschen von Ninive und Jona wird wütend auf Gott und verkriecht sich unter einem Busch. Helden tun so etwas nicht, oder?

Denn die Menschen in der Bibel sind keine Helden, die wir kopieren sollen. Es waren Menschen, die in ihrer Situation und ihrem Leben versucht haben, auf Gott zu vertrauen.

Natürlich können wir immer wieder biblische Gestalten als Vorbilder verwenden und von ihnen lernen. Aber wie wäre es mit einem Perspektivenwechsel und einem Helden, der diesen Namen verdient? Denn die Menschen in der Bibel sind keine Helden, die wir kopieren sollen. Es waren Menschen, die in ihrer Situation und ihrem Leben versucht haben, auf Gott zu vertrauen. An ihnen sehen wir, was Gott in ihnen, mit ihnen und für sie getan hat. Wenn ich von David erzähle, kann ich auch sagen, dass er schlimme Entscheidungen mit schwerwiegenden Folgen traf und dass er ein Mann nach Gottes Herzen genannt wurde, weil er in dieser Zeit an Gott festgehalten hat. Und Gott hielt an David fest, weil nichts, was Menschen tun können, zu schlimm für Gott ist. Nichts kann Gottes Liebe zu uns aufhalten und uns davon trennen.

Und ich könnte erzählen, wie Abraham auf seiner Reise Angst hatte und deshalb eine große Lüge erzählte, die Sarah in Gefahr brachte. Abraham war Gott untreu, aber Gott ist immer treu. Er gab Sarah Sicherheit und hielt seine Versprechen gegenüber Abraham und Sarah. 

Gott ist vertrauenswürdig, er sucht unsere Nähe und sorgt für uns und unsere Kinder. Das möchte ich meinen Kindern durch die biblischen Geschichten (auch) vermitteln.

Wo kannst du beim Erzählen von biblischen Geschichten die Perspektive wechseln und Gott die Heldenrolle geben?

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